In Bayern, einem vorwiegend katholischen Gebiet, wurde durch die Zuwanderung von rund zwei Millionen Heimatvertriebenen und Flüchtlingen die konfessionelle Gliederung der Bevölkerung nicht wesentlich verändert. Jedoch brachte der Flüchtlingsstrom in einzelnen Gebieten Bayerns eine zum Teil bemerkenswerte Verstärkung der Diasporagemeinden mit sich.
Dieses Problem der Diaspora spielte auch eine Rolle in der Entwicklung der katholischen Kirchengemeinde Creußen. Betrug die Zahl der Katholiken 1946 zehn Personen, so stieg sie durch den Strom der Vertriebenen auf über zweitausend Katholiken an. Allerdings verlassen infolge Arbeitsmangel und Verlegung der Siemens – Werke nach Mittelfranken etwa eintausend Katholiken mit der Zeit Creußen wieder.